Knieprothesen
Eine Knieprothese – Was ist das genau?
Die Knieprothese, die wir hier behandeln, ist nicht die Endoprothese oder das künstliche Kniegelenk, sondern eine orthopädietechnische Prothesenversorgung nach einer Beinamputation oberhalb des Kniegelenks oder im Kniegelenk. Für den Patienten wie auch für den Orthopädietechniker ist die Knieprothese eine große Herausforderung, da das menschliche Knie ein hochkomplexer Bewegungsapparat ist.
-
Voraussetzungen
Eine Knieprothese muss wie eine Beinprothese zunächst die biomechanischen Anforderungen einer stabilen Unterstützung des Körperschwerpunkts erfüllen. Die Prothese muss zudem zwei Gelenke ersetzen, das Kniegelenk und das Sprunggelenk, und ein unbeabsichtigtes Einknicken dieser Gelenke im Stand verhindern. Weiterhin muss durch die Länge der Prothese eine Seitengleichheit der Beine gewährleistet werden. Eine Verkürzung oder Verlängerung würde ein schlechtes Gangbild und Gangunsicherheiten mit sich bringen. Im Aufbau der Knieprothese müssen verschiedene Beugevorgaben des Knie- und Sprunggelenks sowie die individuellen Kriterien des Amputationsstumpfs berücksichtigt werden.
-
Aufbau
Bei den Knieprothesen unterscheidet man zwischen Kurzprothesen, die am Knie oder unterhalb des Knies sitzen und Prothese mit Oberschenkelhülse, die oberhalb des Knies am Oberschenkel befestigt sind. Für die exakte Fassung des Stumpfs wird i.d.R. ein Gipsmodell angefertigt.
Die hohen Ansprüche an die Passform und Funktion der Unterschenkelbettung realisieren wir mit speziellen Techniken und Materialien, zum Beispiel durch Silicon-Haftsysteme. Bei empfindlichen Stümpfen, wie sie oftmals bei Diabetes-Patienten vorkommen, setzen wir sog. Gel-Liner aus Polyurethanen (PU) ein. Die Fließeigenschaften des PU bewirken eine optimale Druckverteilung und eine hohe Dämpfung von Belastungen.
Die Kurzprothese fertigen wir als Modular-Prothese oder in Schalenbauweise. Modular-Prothesen entsprechen in ihrem Aufbau der menschlichen Skelett-Bauweise des Körpers. Prothesen in Schalenbauweise werden aus dickwandigen Passteilen aufgebaut und dann statisch ausgerichtet. Als Materialien werden Holz oder Hartschaum verwendet.
Das C-Leg – eine der weltweit am meisten getragenen Knieprothesen
Die Vierbaum Orthopädietechnik ist dem jeweils modernsten Stand der Entwicklung bewährter Prothesen verpflichtet. Wir fertigen grundsätzlich jede Form von Knieprothese, die sich in gemeinsamer Beratung von Patient, Arzt, Therapeut und Orthopädietechniker als optimale Versorgung für den Patienten anbietet. Wir empfehlen unseren Patienten, sich immer über die verschiedenen Prothesen zu informieren:
Das C-Leg ist eine der weltweit am meisten getragenen Knieprothesen. Seit der Markteinführungen 1997 haben sich mehr als 60.000 Patienten für eine Versorgungen mit dem C-Leg entschieden. Das mit einem Mikroprozessor gesteuerte Kniegelenk stellt sich dynamisch auf Treppen, Rampen, unterschiedliche Untergründe oder Rückwärtsgehen ein.
Wichtige Merkmale des C-Leg
- integriertes Bluetooth® ermöglicht eine einfache Kommunikation mit dem Gelenk. Über eine LED wird eine bestehende Verbindung angezeigt. Bei Bedarf kann Bluetooth® deaktiviert werden.
- Ein Lithium-Ionen-Akku stellt die Energie zur Steuerung bereit.
- Der Kniewinkelsensor misst den Beugewinkel und die Winkelgeschwindigkeit des Gelenks.
- Der integrierte Mikroprozessor empfängt und verarbeitet die Sensorsignale und steuert die Bewegung des Kniegelenks in Echtzeit.
- Gyroskop und Beschleunigungssensoren ermöglichen es, Lage und Beschleunigung des C-Leg in Echtzeit im Raum zu bestimmen.
- Die Hydraulikeinheit steuert das C‑Leg und erzeugt die Widerstände der Beugung und Streckung.
- Der Rahmen aus Carbon, einem besonders stabilen, hochwertigen und leichten Material, umschließt Elektronik, Hydraulik und Akku.
Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen Genium-Prothesen mit einem Kniegelenk modernster Bauart, das den physiologischen Gang nahezu naturgetreu nachbildet.
Natürliche Gehbewegungen werden auch mit Rheo KNEE®-Prothesen erzielt, die sich mit künstlicher Intelligenz automatisch auf den Gang des Patienten einstellen.
Als Prothesen-Fuß wird heute zumeist ein Carbon-Federfuß verwendet, der mit einem kosmetischen Silikonüberzug versehen werden kann. Eine HiTech-Variante ist der Proprio-Foot, der elektronisch gesteuert wird.
Sie haben Fragen zu Ihrer Versorgung oder wünschen eine individuelle Beratung? Wir informieren Sie gerne bei einem unverbindlichen Beratungstermine in Wiehl, Troisdorf, Bonn, Siegen, Hennef, Plettenberg, Kreuztal, Meinerzhagen, Lüdenscheid und Köln. Rufen Sie uns für eine Terminvereinbarung an, wir freuen uns auf Sie!