Orthesen

Orthesen schützen und stützen. Die Spezialisten der Vierbaum GmbH fertigen und adaptieren Orthesen für verschiedene Einsatzbereiche. Orthesen dienen je nach Bedarf des Patienten der Stabilisie-rung, Fixation, Entlastung, Ruhigstellung, Führung, Korrektur oder dem Längenausgleich von Gliedmaßen oder des Rumpfes.

Orthesen sind extern am Körper angebrachte Vorrichtungen, die aus einzelnen Bauteilen oder zusammen-gesetzten Baugruppen bestehen. Neben Individualanfertigungen bieten wir auch Orthesen im Baukastensystem an, die aus teilkonfektionierten Modulen zusammengefügt werden.

Welche Orthesen gibt es?

Alle Orthesen der Vierbaum GmbH sind im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet. Unsere Spezialisten stehen in engem Kontakt mit Ärzten und Therapeuten und können jederzeit gerne bei Fragen zur Verordnung und den von den Krankenkassen geforderten Inhalten der Rezepte helfen.

Die Unterscheidung zwischen Orthesen, Schienen und Bandagen ist schwierig, da es zwischen diesen Gruppen fließende Übergänge gibt und eine allgemein anerkannte Nomenklatur bisher fehlt. Eine Betrachtung, ob und in welcher Weise die einzelnen Hilfsmittel die Bewegungsmöglichkeiten in den versorgten Gelenken beeinflussen, eröffnet eine relativ leichte Unterscheidung. Bei Orthesen und Schienen kommen häufig unelastische und rigide Materialien zum Einsatz, während bei Bandagen textile, elastische und verformbare Materialien überwiegen.

Auf dieser umfangreichen Seite rund um Orthesen möchten wir Sie nun über folgende Einzel-Themen informieren:

Wozu werden Orthesen eingesetzt?

Orthesen werden in zahlreichen Therapiegebieten eingesetzt. Nach der deutschen ISO-Norm werden Orthesen nach Funktionen eingeteilt:

• Fehlstellungen vorbeugen
• Fehlstellungen reduzieren
• Fehlstellungen halten
• Gelenkbeweglichkeit begrenzen
• Gelenkbeweglichkeit verbessern
• Längenausgleich
• Schlaffe Lähmungen kompensieren
• Spastische Lähmungen kontrollieren
• Belastungen reduzieren/ umverteilen

Mit einer Orthese sollen degenerative oder postoperative Instabilitäten im Halte- und Bewegungsapparat vorübergehend stabilisiert werden. Sie kommen nach Unfällen mit Verletzungen an Bändern, Gelenken oder Knochen zum Einsatz oder bei Schäden, die nicht heilbar sind. Orthesen unterstützen die Heilung durch Entlastung eines Körperteils, entlasten bei chronischen Erkrankungen oder nicht heilbaren Schäden, ersetzen zum Teil ausgefallene Funktionen oder beugen Deformationen vor.

Erlangen Sie Ihre Beweglichkeit zurück – maßgefertigte Prothesen von Vierbaum Orthopädie machen es möglich

Orthesen und Schienen bilden im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen die Produktgruppe 23:

Produktgruppe Anwendungsort 23 "Orthesen/Schienen" Bezeichnung
1 Vor- und Mittelfuß
2 Sprunggelenk
3 Fuß
4 Knie
5 Hüfte
6 Bein
7 Hand
8 Ellenbogen
9 Schulter
10 Arm
11 Leib/Rumpf
12 Halswirbelsäule
13 Brustwirbelsäule
14 Lendenwirbelsäule
15 Wirbelsäule
16 Bruch (Hernie) am jeweiligen Ort
29 Ganzkörper
99 Ohne speziellen Anwendungsort

Dementsprechend werden Orthesen auch eingeteilt in

Prophylaktische Orthesen
Prophylaktische Orthesen sollen Verletzungen vorbeugen. Sie kommen u.a. bei Sportarten zum Einsatz, bei denen besonders hohe Krafteinwirkungen auftreten, zum Beispiel beim Eishockey oder American Football. Im Breiten- und Leistungssport sollen unverletzte Gelenke vor Verletzungen geschützt werden. Die Orthesen werden hierfür sportartspezifisch angefertigt.
Funktionelle Orthesen
Funktionelle Orthesen ermöglichen kontrollierte Bewegung bei gleichzeitiger Verhinderung unerwünschter Belastung. Sie werden bevorzugt nach Sportverletzungen und/oder chronischen oder akuten Gelenkverlet-zungen am Knie eingesetzt, um Therapien zu unterstützen und die Rekonvaleszenz zu beschleunigen.
Rehabilitative Orthesen
Diese Orthesen werden postoperativ eingesetzt. Sie sollen bspw. nach der Operation eines Kreuzbandrisses bestimmte Bewegungen wie Rotation oder Hyperextension verhindern bzw. einschränken. Durch die zumeist starren Orthesen sollen die verletzten oder operierten Strukturen vor zu hoher Belastung geschützt werden.

Wie erhält man eine Orthese?

Orthesen sind nach dem Sozialgesetzbuch Hilfsmittel, die zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen
Krankenkasse gehören. Jeder Versicherte hat einen Sachleistungsanspruch gegenüber seiner Krankenkasse. Zu den Orthesen werden auch Bandagen und Korsette gerechnet, die vom behandelnden Arzt oder Orthopäden verordnet werden müssen. Dabei sind Vorschriften der Krankenkassen zu beachten.

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur dann, wenn die verordneten Hilfsmittel im sogenannten Hilfsmittelverzeichnis gelistet sind. Auf welche Hilfsmittel Versicherte Anspruch haben, das ist in der jeweils aktuellen Hilfsmittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen (www.g-ba.de) festgelegt. Ist ein Produkt im Hilfsmittelverzeichnis gelistet, dann hat es eine Produktnummer und wird in der Regel von der Krankenkasse bezahlt.

Anders sieht es aus, wenn ein Patient eine Orthesenversorgung wünscht, die nicht der Standardversorgung entspricht. Die Krankenkassen haben Festbeträge für Hilfsmittel festgelegt, die sämtliche Kosten für Her-stellung und Einweisung in den Gebrauch enthalten. Was über diese Festbeträge hinausgeht, zahlt die Kasse nicht, sondern muss der Patient als Zuzahlung ergänzend zur gesetzlichen Zuzahlung leisten.

Nachfolgend eine Übersicht der meistgenutzten Orthesen:

Rumpforthesen
Lumbalstützorthese mit Verstärkungsstäben und ZugelementenAm Rumpf werden Bandagen, Mieder und Korsette als orthopädische Hilfsmittel eingesetzt.

Eines der häufigsten Anwendungsgebiete sind Rückenschmerzen. Bei Hexenschuss (Lumboischialgie) oder leichten Formen von Bandscheibenschädigungen kann bspw. eine lumbale Rückenorthese eingesetzt werden, um die Lendenwirbelsäule zu stützen und die Muskeln zu entspannen.

Weitere Indikationen für Rumpforthesen sind Osteochondrose, Osteoporose, Skoliose, Spondylolyse, Spondylolisthese, Spondylarthrose, Spondylose, Statisch-muskuläre Insuffizienz oder Bandscheibenvorfall.

Kopforthesen

Diese werden zumeist bei Kindern mit Kopfdeformitäten eingesetzt. Sie bestehen aus einem Kunststoff in Form eines Helms, der innen mit Schaumstoff gepolstert ist und nach einem 3D-Modell des Kinderkopfes angefertigt wird.

Die Behandlung mit Kopforthesen wird deshalb auch „Helmtherapie“ genannt. Um das Wachstum und die Therapie der Kopfdeformität in die richtige Richtung zu lenken, wird die Innenpolsterung fortlaufend an-gepasst.

Indikationen sind Schädelasymmetrie, Lagerungsplagiozephalus oder Brachyzephalus.

Halsorthesen

Anatomische CervicalstützeDie Halsorthesen oder Zervikalstützen, auch „Halskrause“ oder, „Halskrawatte“ genannt, werden zur Ent-lastung der Halsstrukturen eingesetzt.

Sie werden oftmals nach einem Schleudertrauma nach Auffahrunfällen verschrieben. Sie bestehen aus einem festen, offenporigen Kunststoff mit Kehlkopfaussparung und Klettverschluss. Alternativ gibt es ungepolsterte Kunststoffmanschetten, die als HWS-Schiene bezeichnet werden.

Weitere Indikationen sind Osteochondrosen, leichte Spondylarthrosen, Muskelzerrungen, leichte Frakturen und Zervikalsyndrom.

Schulterorthesen

Schulter-OberarmfixierungDas „Impingement Syndrom“, eine Verengung im Schultergelenk, ist eine der häufigsten Schultererkrankungen und kann sehr gut mit einer Schulterorthese therapiert werden.

Die Schulterorthese stellt die Schulter vor oder nach einer Operation ruhig und sorgt für funktionelle Führung. Durch die therapeutische Lagerung wird der Behandlungserfolg gezielt unterstützt.

Weitere Indikationen sind Periartikuläre Reizzustände, Erkrankungen des Glenohumeralgelenkes, Kalsifzierende Rotatorenmanschetten-Tendopathie, Bursitis acromialis, Supraspinatussyndrom, Tendinitis der langen Bizepssehne, nach Schultereckgelenksprengung (Tossy I + II), Schultergelenkverletzungen, nach Rotatorenmanschettenruptur, nach Schulterprothesenimplantation, nach Operationen der Rotatorenmanschette, nach subakromialer Defilée-Erweiterung (nach Neer), Entspannung des Limbus und der Kapselanteile. Bursitis, akut / chronisch, Distorsion, Kontusion, Verletzung der Rotatorenmanschette, Luxation, Subkapitale Humerusfraktur, Oberarmkopf-/schaftfraktur, Periathropathia humeroscapularis (PHS), Sprengung des AC-Gelenks, Postoperativ zur Immobilisation, Frakturen der Gelenkpfanne, Frakturen der Scapula, nach arthroskopischen Eingriffen.

Handorthesen

HandgelenkortheseHand- und Fingerorthesen werden zur Linderung von Schmerzen im Handgelenk eingesetzt.

Das Handgelenk wird durch die Kompression ruhiggestellt und stabilisiert, um eine schnelle Heilung zu un-terstützen. Bspw. können die Schmerzen einer Sehnenscheidenentzündung durch Therapie mit einer Orthese schnell gelindert werden.

Weitere Indikationen sind Arthritis, Arthrose, Distorsionen, nach Abnahme von Gipsverbänden, Überlastungsarthropathien, Lunatum-malazie, Naviculare-Pseudarthrose oder Karpaltunnelsyndrom (CTS).

Knieorthesen

Knieentlastungs-OrtheseMit Knieorthesen werden in konservativer Therapie Kniegelenkschmerzen gelindert, sie haben sich aber ebenso auch in der postoperativen Therapie zur Entlastung und Stütze des Kniegelenks bewährt.

In die flexible Bandage sind seitlich Kunststoff-Stäbe zur Stützungen und Entlastung eingearbeitet. Mittels Silikonpelotte wird das Kniegelenk zusätzlich stabilisiert.

Indikationen sind chronische, posttraumatische oder postoperative Weichteilreizzustände des Kniegelenks, rezidivierender Gelenkerguss, z. B. bei Gonarthrose, Arthritis, Bandinstabilität oder Meniskopathie.

Fuß- und Sprunggelenkorthesen

SprunggelenkortheseFrüher wurden Fuß- und Sprunggelenkverletzungen durch Eingipsen behandelt. Den starren Gips haben flexible Fuß- und Sprunggelenkorthesen abgelöst.

Die abgebildete Orthese ist 3-dimensional formgestrickt, enthält zwei strukturierte Silikonpelotten zur intermittierenden Massage und entspricht der Kompressions-Klasse II.

Indikationen sind Verstauchung, Zerrung, Bänderriss, Band-, Weichteil- und Sehnenverletzungen, Weichteilreizzustände im Bereich des Sprunggelenks, Arthrose, Bänderschwäche, nach Gipsverband, Bandverletzungen, OSG-Distorsion, Tendomyopathien.

Falls Ihre Krankenversicherung wider Erwarten einen Antrag auf Hilfsmittel ablehnt, dann sollten Sie Widerspruch gegen diese Entscheidung einlegen:

  • Nach dem Eingang des Schreibens mit der Ablehnung der Krankenkasse haben Sie einen Monat Zeit, um Widerspruch einzulegen.
  • Den Widerspruch können Sie formlos schriftlich per Post oder in der örtlichen Filiale der Krankenkasse einlegen. Sie sollten begründen, warum das Hilfsmittel notwendig ist. Hilfestellungen erhalten Sie kos-tenlos unter der zudem kostenfreien Telefonnummer 0 800 0/11 77 22 der „Unabhängigen Patienten-beratung Deutschland / UPD“ www.patientenberatung.de. Falls Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, können Sie dort nach einem Anwalt fragen, der Ihnen beim Widerspruch hilft.
  • Bleibt die Krankenversicherung beim Nein, dann muss ein Widerspruchsausschuss entscheiden.
  • Wird Ihr Hilfsmittelantrag vom Ausschuss ebenfalls abgelehnt, können Sie beim Sozialgericht Klage einreichen.
  • Für eine Klage beim Sozialgericht müssen Sie eine Frist von einem Monat nach Eingang des Wider-spruchsbescheids einhalten. Die Vertretung durch einen Anwalt ist keine Pflicht, empfiehlt sich aber, wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben.

Wozu werden Bandagen eingesetzt?

Bandagen stellen einen flächenhaften, zumeist komprimierenden Hautkontakt her. Im Gegensatz zu Orthesen findet durch Bandagen keine wesentliche Begrenzung der Bewegungsmöglichkeiten statt. Im Vordergrund stehen eine beschleunigte Mobilisation der Patienten, eine Reduzierung von Immobilisationsschädigungen und die Schmerzlinderung.

Neben einer direkten mechanischen Wirkung haben Bandagen eine rheologische Wirkung auf Gefäße, die Versorgung und den Stoffwechsel sowie eine Wirkung auf nervale Strukturen durch Beeinflussung von Re-zeptoren. Durch die Kompressionswirkung von Bandagen wird der Druck im bandagierten Gewebe erhöht, was Ödeme und Hämatome beschleunigt abbaut oder einer Bildung vorbeugt.

Sie haben Fragen zu Ihrer Versorgung oder wünschen eine individuelle Beratung? Wir informieren Sie gerne bei einem unverbindlichen Beratungstermine in Wiehl, Troisdorf, Bonn, Hennef, Siegen, Plettenberg, Kreuztal oder Rodenkirchen. Rufen Sie uns für eine Terminvereinbarung an, wir freuen uns auf Sie!

Oder möchten Sie uns Ihr Rezept per Foto oder Datei senden. 

Rückenbandagen
Rückenbandagen werden zur Therapie bei Rückenschmerzen eingesetzt, die durch die kompressive Wirkung der Bandage abgebaut werden. Unsere Experten passen jede Bandage an Ihre individuelle Anatomie im Bereich der Lendenwirbelsäule an.
Schulterbandagen
Schmerzen durch Erkrankungen oder Verletzungen im Schulterbereich schränken die Mobilität stark ein. Eine Ruhigstellung der Schulter und des betroffenen Arms durch eine Bandage lindert meist schon die heftigsten Schmerzen. In unserem Sortiment finden Sie eine große Bandbreite an Schulterbandagen, die Sie vor Allem alleine und ohne fremde Hilfe anlegen können.
Ellenbogenbandagen
EllenbogenbandageDer menschliche Ellenbogen ist eines der beweglichsten Körperteile, aber auch empfindlich gegen Überlas-tungen. Schmerzen, die ihre Ursache im Ellenbogen haben, strahlen oftmals unangenehm in den Ober- und Unterarm aus. Eine Bandage schützt den Ellenbogen und wirkt durch ihren Druck therapeutisch. Anatomisch geformte Polster, sogenannte Pelotten, können zusätzlich bestimmte Rezeptoren massieren und Schmerzen lindern.
Armbandagen
Der Tennisarm oder Golferarm sind klassische Sportverletzungen, die durch eine Armbandage therapiert werden können. Die Armbandage übt Druck auf die Unterarmmuskeln aus, steigert die Durchblutung, entlastet die betroffenen Sehnen und lindert die Schmerzen.
Handbandagen
Schmerzen im Handgelenk und Daumen können mit Handbandagen therapiert werden. Die Bandage stabilisiert das Hand- oder Daumengelenk und sorgt für Schonung. Handbandagen werden oft auch vorbeugend eingesetzt, um bspw. im Sport Verstauchungen, Verrenkungen oder Überlastungen vorzubeugen.
Beinbandagen
KniebandageBei den Beinbandagen bieten wir Ihnen ein Sortiment zur Behandlung von Beschwerden der Hüfte, der Oberschenkel und der Knie. Kombinierte Hüft-/ Oberschenkelbandagen werden meist nach Operationen zur Fixierung eingesetzt, aber auch bei Zerrungen oder Reizungen im Hüft- oder Leistenbereich. Bei Zerrungen oder Überbeanspruchungen im Oberschenkel hilft eine Bandage, die Muskeln zu entspannen und die Schmerzen zu lindern.

Knieverletzungen oder „-beschwerden erfordern eine Stabilisierung des Kniegelenks. Kniebandagen erreichen dies durch die Kompression der Strickstruktur des verwendeten Gewebes und die eingearbeiteten Verstärkungen.